„In meinem Besitz befindet sich ein Familienalbum, ein großer, dicker Foliant in grünem Ledereinband, dessen Deckel mit goldenen Verzierungen reich geschmückt ist. Dieses Buch ist meinen Großeltern Ferdinand und Luise, geb. Reiche am 10. November 1843 von Ihren Kindern zur Feier der silbernen Hochzeit gewidmet und überreicht worden.“
Mit diesem Satz leitet Ferdinand Bach sein Familienbuch von 1909 ein. Damals stellte er das erste Familienbuch vor, in dem er systematisch Informationen über Familienangehörige zusammengestellt hat.
Mit dem Album von 1843 begann die Erforschung der Geschichte der Familie Bach. Es gab einige Nachträge in dem Album, aber schon Robert Bach, der Sohn Ferdinand seniors, „hat dies leider verabsäumt“. Dafür hatte dieser einen ersten Stammbaum aufgestellt.
Dr. Friedrich Bach, der Sohn Ferdinand juniors, legte 1921 einen aktualisierenden Nachtrag vor. In den folgenden Jahren gab es eine ganze Reihe von Familienrundbriefen, deren äußere Aufmachung immer bescheidener wurde und die die wirtschaftliche Not widerspiegeln. Der 1. Weltkrieg, Wirtschaftskrise und Inflation vernichteten das Vermögen des Familienverbandes. Es fanden unter den schwierigen Verhältnissen einige wenige Familientreffen statt.
Nach dem Tod Friedrichs übernahm 1935 sein Vetter Prof. Fritz Bach die Herausgabe der Rundbriefe. Im Dritten Reich hatte die Ahnenforschung eine besondere Note: Sie diente dem sogenannten Ariernachweis. Auch hierüber wird in den Rundschreiben berichtet.
Nach dem 2. Weltkrieg ging das Amt des „Familienhistorikers“ an Klaus Bach über, den Sohn Friedrichs, der mit viel Liebe und Akribie das Familienarchiv ordnete und Stammbäume erstellte. Klaus hat u. a. einen großen (1 x 3 Meter) Stammbaum erstellt, der in graphischer Form die Verzweigung der Familie Bach darstellt.
Es gab nur zwei Familientreffen, 1954 und 1966, in deren Folge jeweils Familienrundbriefe entstanden. Beiden Rundbriefen kann man den Schmerz und das Leid entnehmen, die durch Tod, Vertreibung sowie Verlust von Vermögen und Familiengut in Folge des 2. Weltkrieges entstanden sind.
Danach klafft eine große Lücke und erst seit 1987 gibt es regelmäßige Familientreffen mit anschließenden Rundbriefen. Seither ist der Familienzusammenhalt sehr viel enger geworden und es finden regelmäßig Familientreffen statt.